Lieblingsgedichte

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Die schöne Weihnachtszeit

Das Rentier mit dem Schlitten
ist in Palma gut gelitten.
Fliegt über Straß' und Brücken,
den Bewohnern zum Entzücken.
Das Fest der Liebe ist nicht weit,
zur Freude aller, die bereit,
den Frieden und das Licht zu finden,
das alle Menschen soll verbinden.
Das Rentier mit dem Schlitten
leuchtet hell in unsrer Mitten.
Bringt ganz still ein wenig Freud'
in der Weihnachtszeit den Leut'.

Montag, 1. April 2013

Frühlingsbotschaft

" Leise zieht durch mein Gemüt
Liebliches Geläute.
Klinge, kleines Frühlingslied,
Kling hinaus ins Weite.

Kling hinaus bis an das Haus,
Wo die Veilchen sprießen!
Wenn du eine Rose schaust,
Sag, ich lass sie grüßen. "

(Heinrich Heine)

Freitag, 5. Oktober 2012

Herzverschluss

Schließ dein Herz auch einmal zu,
gönn ihm kurz, erholsam Ruh`
dass den and`ren geht recht nah,
du bist nicht beständig da,
bist kein Freiwild immer schon
und nicht Festinstitution.


[Sigrid Mayr-Grube]

Montag, 3. Januar 2011

Der Handschuh.

 
Erzählung.

Vor seinem Löwengarten,
Das Kampfspiel zu erwarten,
Saß König Franz,
Und um ihn die Großen der Krone,
Und rings auf hohem Balkone
Die Damen in schönem Kranz.

Und wie er winkt mit dem Finger,
Aufthut sich der weite Zwinger,
Und hinein mit bedächtigem Schritt
Ein Löwe tritt,
Und sieht sich stumm
Rings um,
Mit langem Gähnen,
Und schüttelt die Mähnen,
Und streckt die Glieder,
Und legt sich nieder.

Und der König winkt wieder,
Da öffnet sich behend
Ein zweites Thor,
Daraus rennt
Mit wildem Sprunge
Ein Tiger hervor,
Wie der den Löwen erschaut
Brüllt er laut,
Schlägt mit dem Schweif
Einen furchtbaren Reif,
Und recket die Zunge,
Und im Kreise scheu
Umgeht er den Leu
Grimmig schnurrend,
Drauf streckt er sich murrend
Zur Seite nieder.

Und der König winkt wieder,
Da speit das doppelt geöffnete Haus
Zwey Leoparden auf einmal aus,
Die stürzen mit muthiger Kampfbegier
Auf das Tigerthier,
Das pakt sie mit seinen grimmigen Tatzen,
Und der Leu mit Gebrüll
Richtet sich auf, da wirds still,
Und herum im Kreis,
Von Mordsucht heiß,
Lagern sich die greulichen Katzen.

Da fällt von des Altans Rand
Ein Handschuh von schöner Hand
Zwischen den Tiger und den Leu’n
Mitten hinein.
Und zu Ritter Delorges spottender Weis’
Wendet sich Fräulein Kunigund:
„Herr Ritter ist eure Lieb so heiß
Wie ihr mirs schwört zu jeder Stund,
Ey so hebt mir den Handschuh auf“
.

Und der Ritter in schnellem Lauf
Steigt hinab in den furchtbarn Zwinger
Mit festem Schritte,
Und aus der Ungeheuer Mitte
Nimmt er den Handschuh mit keckem Finger.
Und mit Erstaunen und mit Grauen
Sehens die Ritter und Edelfrauen,
Und gelassen bringt er den Handschuh zurück,
Da schallt ihm sein Lob aus jedem Munde,
Aber mit zärtlichem Liebesblick –
Er verheißt ihm sein nahes Glück –
Empfängt ihn Fräulein Kunigunde.
Und der Ritter sich tief verbeugend, spricht:

"Den Dank, Dame, begehr ich nicht",
Und verläßt sie zur selben Stunde.

( Friedrich v. Schiller )


" Oh, ja, bei Schiller müssen sich die Damen warm anziehen und das finde ich auch ganz richtig und gut so!"

Montag, 27. Dezember 2010

Wieder Weihnachten

"  Noch einmal ein Weihnachtsfest,
   Immer kleiner wird der Rest,
   Aber nehm' ich so die Summe,
   Alles Grade, alles Krumme,
   Alles Falsche, alles Rechte,
   Alles Gute, alles Schlechte -
   Rechnet sich aus allem Braus
   Doch ein richtig Leben raus.
   Und dies können ist das Beste
   Wohl bei diesem Weihnachtsfeste. "

                             ( Theodor Fontane )

Dienstag, 2. November 2010

Stufen

Wie jede Blüte welkt
und jede Jugend dem Alter weicht,
blüht jede Lebensstufe,
blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in and're, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
an keinem wie an einer Heimat hängen,
der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten!
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
und traulich eingewohnt,
so droht Erschlaffen!
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
uns neuen Räumen jung entgegen senden:
des Lebens Ruf an uns wird niemals enden.
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

(Hermann Hesse)

Montag, 22. März 2010

Frühling

Wie lieblich ist die Frühlingszeit:
Die Sonne scheint, es blüht, gedeiht -
so ist es mit den Herzen.
Die Sonne will hinein,
warum soll nicht auch Frühling
in unseren Herzen sein.

(Gisela Solms-Wildenfels)

Montag, 1. Februar 2010

Von selbst

" Spare deine guten Lehren
für den eigenen Genuss.
Kaum auch wirst du wen bekehren,
zeigst du, wie man's machen muss.

Lass ihn im Galoppe tollen,
reite ruhig deinen Trab.
Ein zu ungestümes Wollen
wirft von selbst den Reiter ab."

(Wilhelm Busch)

Donnerstag, 24. Dezember 2009

Weihnachten

Markt und Straßen stehn verlassen,
still erleuchtet jedes Haus.
Sinnend geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt;
tausend Kindlein stehn und schauen,
sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
bis hinaus ins freie Feld,
hehres Glänzen, heil'ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen;
aus des Schnees Einsamkeit
steigt's wie wunderbares Singen.-
O du gnadenreiche Zeit!

(Joseph von Eichendorff)

Freitag, 11. Dezember 2009

Blindsein

Blind-Sein und Nicht-Sehen können das ist schlimm,
doch auch mit gesunden Augen sieht man oft nicht hin.

Komm, bedecke deine Augen, langsam, sacht.
Immer dunkler wird es dann, fast wie in der Nacht.

Taste dich mit Füßen vorwärts, Schritt für Schritt,
o, wie mühsam ist das Laufen dann bei jedem Tritt.

Öffne deine Augen wieder, schau umher!
Menschen, Blumen, Bäume, Himmel freuen uns so sehr.

Mancher lacht dich fröhlich an, schaut dir ins Gesicht,
mancher ist so traurig heut', lachen kann er nicht.

Jesus einst den Blinden heilte, der war froh.
Weck' auch meine Augen auf, hilf mir ebenso.

Gib' uns off'ne Augen, Herr, hilf zum rechten Seh'n,
daß wir nicht mit müden Augen durch das Leben geh'n.


(Werkstattseminar von Westfälischen und Hamburger Erziehern; Text: Wolfgang Longardt)


*edit*
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