Post von Papa
Als ich heute Morgen die Post durchsah, fiel mir als erstes ein Brief von meinem Vater in die Hände. Es ist zwar nicht ungewöhnlich, dass ich von ihm Post bekomme, zumal wir vor ein paar Tagen telefoniert hatten und er mir, wie abgesprochen, eine bestimmte Nachricht schriftlich übermitteln wollte. Doch diesmal stutzte ich gewaltig. Der Brief war an meinen Mann adressiert oder ... nein ... an meinen Mann und mich!
Er lautete:
Herrn
Vorname Nachname und Frau
Oh, Papa, was doch ein so kleines Anhängsel "und Frau" an Denkanstößen auslösen kann?
Derartige Gedankengänge (besonders die dritte Version) sorgen bei mir für akute Blutgerinnung in den Adern. Uff, Papa, ich glaube, da sind nach einer vorbildlichen (ernst gemeint!) Erziehung und Weitergabe von Lebenserfahrung und Liebe noch ein paar wichtige Gespräche offen geblieben!
*Seufzer*
Papa, rede mit mir (Tochter und Frau) !
Er lautete:
Herrn
Oh, Papa, was doch ein so kleines Anhängsel "und Frau" an Denkanstößen auslösen kann?
- War der Brief in erster Linie nicht für mich bestimmt? So durfte ich ihn auch nicht öffnen. Das Briefgeheimnis ist mir heilig.
- Handelte es sich bei der Adresse (Anrede) vielleicht um einen Generationsunterschied? Der Herr Vater hatte es in seiner Jugend auf diese spezielle Art gelernt und war davon bis heute nicht abgewichen.
- Auch wenn ich als Frau einen Brief bekomme (diesmal vom eigenen Vater), richtet sich die Anrede groteskerweise zuerst an den im Haus befindlichen Mann, denn der Mann ist das Oberhaupt. Er lenkt alle Geschicke, trifft alle Entscheidungen ...und Frau macht einfach nur mit! Wenn die Frau nicht mitmacht, ist das auch nicht so wichtig. Es geht auch ohne!?
Derartige Gedankengänge (besonders die dritte Version) sorgen bei mir für akute Blutgerinnung in den Adern. Uff, Papa, ich glaube, da sind nach einer vorbildlichen (ernst gemeint!) Erziehung und Weitergabe von Lebenserfahrung und Liebe noch ein paar wichtige Gespräche offen geblieben!
*Seufzer*
Papa, rede mit mir (Tochter und Frau) !
soffie 20. Nov, 13:08